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Jahrhunderten haben sich Menschen auf den Weg gemacht, sich
auf Wallfahrten und Pilgerreisen begeben, um ihrer Sehnsucht nach der
erfahrbaren göttlichen Seinsqualität Ausdruck zu verleihen.
Meine Liebe zu Erde, Schöpfung und Landschaft haben mich Pilgerwege gehen
sowie Kraftorte und Ritualplätze erleben lassen. Dabei durfte ich die
tiefe und ordnende Heilkraft des Gehens ebenso wie die zentrierende und
klärende Energie von Ritualen am eigenen Leibe schätzen und lieben lernen.
Mein Pilgerweg von Todtmoos im Schwarzwald nach Santiago de Compostela
in Etappen während der Jahre 2000 bis 2004 hat meine pilgerhafte Lebenshaltung
vertieft. Pilgern als innerer Weg wurde zu meiner Alltagserfahrung.
Einen konkreten Pilgerweg zu gehen, kann sehr dabei unterstützen, die
innere Bestimmung zu klären und ganz individuelle Themen aufzuarbeiten.
Das kann ein Pilgern auf einem seit Jahrhunderten bewährten und von zahlreichen
Menschen beschrittenen Pilgerweg sein, wie dem Jakobsweg nach Santiago
de Compostela, dem Pilgerweg nach Rom, Jerusalem oder dem 'Neuen Jerusalem'
in Norditalien.
Es kann jedoch auch ein ganz persönlicher Weg sein, der mich zum Ort meiner
Ahnen führt, zu einem in meinem Leben heilig gewordenen Kraftort oder
auf einen Berg, der immer wieder in meinen Träumen auftaucht.
Oder ganz schlicht: Da, wo wir leben und wirken, kann Pilgern in unserem
ganz persönlichen Umfeld eingeübt werden. Wir bestimmen und gestalten
einen Weg, den wir regelmäßig immer wieder beschreiten.
Finis Terrae